Rund 100 Zuschauer kamen, um beim Bühnen-Tourneeauftakt der Kreismusikschule Tirschenreuth am Freitag dabei zu sein. Erleben durften sie nicht nur eine bunte Premiere.
Die in den 1950er Jahren spielende Operetten- und Musicalrevue „Another Opening, another Show" war zugleich, was die gesprochenen Texte anbelangte, eine Uraufführung. Die Szenen und Dialoge wurden auf noch keiner Bühne gespielt; verfasst und umgesetzt wurde alles von der Musikpädagogin an der Kreismusikschule Tirschenreuth Laura Demjan und deren Ensemble.
Die Bühne im Pfarrzentrum Wiesau – sie war Premierenort am Freitag – war für rund zwei Stunden zum Haltepunkt Hintertupfingen geworden: Und weil dort alle Züge halten, sogar der Trans-Europa-Express, steigen dort auch meist liebenswerte, ganz normale oder auch illustre Gäste aus. Im Stück eine besondere Rolle spielen die Sehnsüchte nach vermeintlich besseren Orten und Zeiten. Auf die Fragen, die dabei gestellt werden, findet jede Figur eine ganz persönliche Antwort. Schließlich wird klar: Die vielleicht manchmal beste Wahl könnte, wenn man die große Liebe findet, sogar ein Städtchen wie Hintertupfingen sein.
"Immer gut besucht“
Wiesau sei ein „sehr guter Ort“, erklärte der Leiter der Kreismusikschule, Tobias Böhm, im Gespräch mit Oberpfalz-Medien. „Das Pfarrzentrum wurde uns auch diesmal wieder gerne zur Verfügung gestellt.“ Die Aufführungen in Wiesau seien laut Böhm „immer gut besucht". Und daher habe man beschlossen, hier zweimal zu gastieren.
Auch die Darstellerin der Wirtstochter Belle Pernod, Julia Thoma aus Triebendorf, nahm sich Zeit für ein Gespräch mit Oberpfalz-Medien. Für die junge Frau war der Auftritt fast ein Heimspiel. Auf die Frage vor der Aufführung, ob sie Lampenfieber habe, folgte ein bedeutungsvolles Nicken. Und was tut man dagegen? „Sich einfach nur freuen“, antwortete Julia Thoma.
Dickes Lob
In der Pause sprach Oberpfalz-Medien mit einem der Zuschauer: Johann Neugirg aus Röthenbach am Steinwald. Neugirg ist Zweiter Bürgermeister der Gemeinde Reuth. „Es gefällt uns sehr gut, es ist wirklich schön“, gestand Johann Neugirg und unterstrich, dass er und seine Gattin zum ersten Mal bei solch einer Aufführung dabei seien. Und wie gefallen Stück und Darsteller? Johann Neugirg hatte sich seine Meinung bereits gebildet: „Ausnahmslos alle singen sehr schön", betonte er, "und beweisen schauspielerisches Talent.“
„Das war heute sehr gut“, kommentierte Laura Demjan nach dem Schlussvorhang die Leistungen ihres Ensembles. Mehr wollte sie zu diesem Zeitpunkt – Demjan war sichtlich aufgewühlt – dazu nicht sagen. Bei Texthängern half die unsichtbar agierende Monika Müller aus Kondrau. Die Arbeit der Souffleuse war, wie sie auf Anfrage erklärte, „sehr überschaubar". Und der Abend selber? Darauf Monika Müller: "Super, super, einfach nur super!"